Allgemein · Umzug

Himmel und Hölle: Pendlermami zwischen Chaos und böhmischem Gulasch (Woche 5)

Der Umstieg in Leipzig glückte diese Woche – ja, ich sitze wieder in der Bahn und ich habe eine schöne Sicht auf den Vollmond, der über der Stadt hängt. Es ist 17:32 Uhr und stockdunkel. Die Alternativen zur Bahn habe ich zwar überprüft, aber weder die eine Fahrt via Blablacar bis nach Köln (Zu Hause zwischen 1-3 Uhr) noch die Reise mit dem Flixbus (Ankunft morgen früh um 9 Uhr) schienen mir besser als das Risiko Bahn. Auf eine neue Fahrt! Immerhin gibt´s im ICE Wlan. Und Kaffee (für 3 Euro).

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Manchmal hilft nur Schokolade

Hölle vorab: Was schief gehen kann, geht schief

Es begann bereits ganz unspektakulär am Montag, als ich meine Schwester verpasste und ohne Akku, denn der ist in solchen Situationen immer leer, vor der Wohnung eben dieser Schwester stand und mir niemand öffnete. 15 Minuten lang. Eine Nachbarin lies mich dann ins Haus und: Glück im Unglück! Die Wohnungstür war nicht abgeschlossen und ich konnte mein Handy tanken und im Warmen warten.

Auf einen kaputten iMac folgte eine kaputte Waschmaschine und ich schaffte es, mein Handyladekabel zu verlieren. Auch mit der Bahn gibt es zahlreiche Probleme mit den Tickets und meinem Versuch, mir ein Online-Konto einzurichten. Ich habe so viele Gutscheine, die leider verfallen.

Und das leidige Vermissen

Ein Monat zieht sich wie Kaugummi, wenn man nicht bei seinen Liebsten , das könnt ihr mir glauben. Natürlich: Man erholt sich und es ist sogar wie eine Kur, wenn nach Feierabend Ruhe ist und man um 22 Uhr schon einschlafen darf, weil man müde ist und alles vorher erledigen konnte, was eben gemacht werden muss. Chilliges Leben.

Trotzdem: Es ist auch Einarbeitungszeit in meinen neuen Job und da steht man ziemlich unter Strom. Es gibt so viel neues, was man sich merken muss, neue Arbeit, die man gut meistern will und so viele Fragezeichen, die es noch durch Punkte zu ersetzen gilt…

Ich merke, wie ich emotional wieder unausgeglichen werde und blicke mit Freude auf das Wochenende, weil ich mich mit Adrian und meinen Töchtern einfach am wohlsten fühle.

Urlaub fällt nicht vom Himmel? Oh doch.

In der Agentur, in der ich arbeite, haben wir über Weihnachten Pflichturlaub. Das ist soweit super, allerdings schrumpfte mein Resturlaub dadurch auf drei Tage zusammen, was für einen Umzug über diese Distanz und mit Kindern sagenhaft wenig ist.

Dann mein Glück: Es gab noch einen Tag Sonderurlaub für den Umzug obendrauf – und dann! Und dann! Dann erfuhr ich (erst), dass am 22. November in Sachsen ein Feiertag ist – Das fällt genau in die Woche vor unserem Umzug!

Nach Adam Ries sind das 3+1+1 also 5 freie Tage. Eine GANZE WOCHE. Liebe Leute, das bedeutet, dass meine Pendlerei frühzeitig beendet werden kann und ich am 17.11.2017 das vorerst letzte Mal nach Bonn zurück fahren. Nach 7 Wochen allein in Dresden.

Und noch mehr Himmel: Familie und Freunde

Das Wochenende verbrachte ich mit meinen Eltern und Freunden, meiner Schwester, meiner Nichte und bis Sonntag Morgen auch mit Adrian. Am Montag fuhr ich morgens um 5:54 Uhr mit dem Bus nach Dresden (Ankunft: 8 Uhr) und nachmittags wieder zurück zu meiner Schwester. Freunde kamen zu Besuch und wir quatschten bis 3 Uhr morgens. Es war so schön, dass viele nochmal gekommen waren, weil an meinem Geburtstag irgendwie doch zu wenig Zeit zum Reden war.

Am nächsten Tag stapfte ich bereits 9 Uhr wieder zu meinen Eltern. Meine Eltern und ich genossen den Reformationstag, in dem wir lange frühstückten und im Anschluss nach Tschechien fuhren zur Burg Tollsteyn. Dort aßen wir lecker – Ich liebe ja tschechischen Gulasch – und besuchten noch ein Museum über die böhmische Schweiz. Dann schlenderten wir durch einen kleinen Ort, fuhren nach Hause, aßen Kürbissuppe und schauten fern.

Am nächsten Morgen saß ich um 5:54 Uhr wieder im Bus zur Arbeit. Aber nicht ohne ein kleines Frühstück mit Mama genossen zu haben. Inklusive Kaffee – Ich habe die beste Mama der Welt, oder?

Ab 25. November sind wir Dresdner

Der Umzug nimmt langsam Konturen an. Wir wollen Sprinter mieten – einen oder zwei – und haben schon die Zusage von meiner Schwägerin und meinem Schwager, die fahren würden. Vielleicht reicht ein einziger Sprinter? Wir werden es dieses Wochenende einmal richtig planen.

Was man von hier aus sehen kann

Ich kann noch gar nicht fassen, dass wir bald gemeinsam in dieser wunderschönen Stadt, in Dresden, wohnen werden. Gleichzeitig schwingen auch Sorgen mit: Werden wir glücklich werden? Es ist ein seltsames Gefühl, wenn so viel an der eigenen Entscheidung hängt. ICH wollte nach Dresden und mein Mann folgt getreu dem Motto „Happy wife, happy life“ – und die Kinder hatten gar keine Wahl.

Ich stehe dennoch hinter der Entscheidung und sehe auch, dass mein Mann gute Chancen in Dresden für seinen Quereinstieg als Grundschullehrer haben wird. Unsere Kinder werden viele gleichaltrige Kinder im Haus zum Spielen haben. Ebenso nebenan. Unsere Wohnung ist größer, direkt an der Elbe und den breiten Elbwiesen.

Es bleibt spannend!

 

 

 

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