Unser Mutterfreunde-Blog hat sich in den letzten Monaten ein bisschen wie Dornröschen verhalten, nur noch einen Ticken schlimmer. Denn immer wieder haben wir ihn versucht wach zu küssen und dann ist er doch wieder eingeschlafen – und nun soll es also wirklich zu Ende sein mit dieser Ära…
Ja, das ist schon traurig. Für mich war der Mutterfreunde-Blog ebenso wie die Mama-Community drum herum, die ich im August 2012 bei Kleiderkreisel kennengelernt habe, einer der wichtigsten Parts des frühen Mamaseins. Wir haben uns nicht nur über Schwangerschaften ausgetauscht, auch über Unithemen, dann den Berufseinstieg, über die Partnerschaft und den Umzug in die größere Wohnung. Am Anfang brauchte ich das Wissen, nicht alleine zu sein mit diesen vielseitigen Mamaaufgaben. Deshalb beschreibt sich das Blog auch als „turbulent-langweilig-lustig-chaotisch-spießig“ – All das waren wir.
Und all das sind wir auch noch, keine Frage. Wir sind da und wir haben auch noch viel zu erzählen, aber unsere Wege trennen sich hier.
Trotzdem: Hurra! Wir haben mit den Mutterfreunden einen großartigen Blog auf die Beine gestellt und fast sechs Jahre lang mit unterschiedlichsten Beiträgen bespielt, die uns am Herzen liegen. Lasst uns also weniger traurig sein, dass der Blog nun geschlossen wird, sondern vielmehr feiern, was für eine geile Bloggerzeit das war! Fast sechs Jahre, Hut ab! Für unsere sich stets wandelnde digitale Welt bedeutet so viel Beständigkeit echt eine große Leistung. So mancher Mamablog wird schon nach deutlich kürzerer Zeit wieder eingestampft, einfach weil sich die Prioritäten im Leben verschieben. Und so ist es eben auch bei mir.
Was hat sich geändert?
Als wir bei den Mutterfreunden mit dem Schreiben begonnen haben, studierte ich noch in Bonn Germanistik. Ich war Studentin mit zwei Nebenjobs, schwanger und hatte eine 1-jährige Tochter. Mein Mann befand sich im ersten Jahr seiner 3-jährigen Elternzeit. Kurz: alles befand sich im Umbruch! Es veränderte sich so viel und der Blog war das perfekte Medium zur Verarbeitung und zum Austausch. Auch die anderen Artikel der Mutterfreunde fesselten mich, zum Teil hatten wir sehr ähnliche Herausforderungen im Alltag mit den Kindern, zum anderen unterschieden sich unsere Leben auch damals schon sehr. Es war immer interessant, wie wir ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten konnten.
Eine gravierende Veränderung für mich fand im Oktober 2017 statt, als meine Familie und ich uns dafür entschieden, Bonn zu verlassen und nach Dresden zu ziehen. Für mich bedeutete die aufwühlende Zeit ein absolutes Bloggerhoch, in dem ich mindestens einen Artikel die Woche online stellte – meistens mehr. In den kommenden Monaten fühlte sich das Bloggen allerdings sehr nach SPAMMEN an, weil das Thema „Schokominza in Dresden“ so viel Raum einnahm. So entschied ich mich im Sommer schließlich, mit einem eigenen Blogprojekt zu starten: dresdenmutti.com.
Ich lagerte meine privaten Geschichten und alle Themen rund um Dresden, Finanzen und Do it yourself auf Dresden Mutti aus. Auf Mutterfreunde wollte ich mit den anderen vor allem Blog-Reihen erstellen. Es funktionierte mal gut, oft jedoch weniger gut.
Da wir inzwischen alle berufstätig sind, blieb immer weniger Zeit für den Mutterfreunde-Blog. So geht es zumindest mir: Neben meinem eigenen Blog-Projekt nähe ich auch gern, lese wieder regelmäßig Romane, setze mich mit Finanz-, Content Marketing- und Erziehungsthemen auseinander, schaue Filme oder genieße einfach die Zeit mit der Familie. Uns ich arbeite halt 40 Stunden – ein schlimmer Zeitfresser! Es fehlt uns im Grunde nicht an Themen, es fehlt schlicht an Zeit, um allem gerecht zu werden.
Von daher haben wir beschlossen, den Mutterfreunde-Blog nun ruhen zu lassen. Das ist traurig, aber es ist auch okay. Und wir sind ja zum Glück nicht aus der Welt. Wenn ihr weiterhin von uns lesen wollt, dann folgt uns doch auf unseren verschiedenen anderen Projekten.
Danke für die schöne Zeit!
Nadine