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Bilderbücher sind eine meiner Leidenschaften. Ich könnte Stunden in der Kinderabetilung von Buchhandlungen oder Büchereien verbringen, mich in den Illustrationen verlieren und die geistreichen, witzigen, spannenden, herrlichen Texte genießen. (Und mich über alle miesen aufregen, aber das ist ein anderes Thema)
Kein Wunder also, dass die zwei Küken schon eine stattliche Sammlung an Lesematerial haben und damit früh anfangen. Ja, bereits vor dem ersten Lebensjahr haben wir die Lütten mit Buchmaterial traktiert – neben den anderen, nicht so populären Medien. Sie durften in Büchern rumpatschen, sie besabbern und durch die Gegend zerren.
Trotzdem startete die Bilderbuchliebe von Küken 2 später als die von Küken 1. Spannend: Die Bücher, die es dann als erstes selbst ausgewählt hat, beziehungsweise zu den mehr oder weniger vorlesefreudigen Eltern geschleift wurden, waren trotz wachsender Auswahl die gleichen, die Küken 1 schon begeistert haben . Eins mussten wir inzwischen wegen massiver Abnutzung zum zweiten Mal nachkaufen.
Entsprechend sind die folgenden Empfehlungen von Kindern für Kinder. Für die ersten Gehversuche in der Welt der Bilderbücher.
Soledad Bravi – Piep Piep Piep
Ein denkbar einfacher Aufbau: Links die Illustration eines Tiers, Gegenstands oder Menschen, rechts jeweils der Satz „Der/die/das xy macht z!“. Die Formulierung, was es macht, ist jeweils lautmalerisch. Die Schrift passt sich zum Teil der Lautstärke an, wird größer oder kleiner.
Über die Auswahl der Gegenstände kann man streiten: So findet man auch eine Pistole, die Steckdose sagt Nein und der Klaps macht patsch. Statt die Seiten zuzukleben, lässt es sich aber vergleichsweise einfach umdeuten- der Klaps ist bei uns ein High-Five- beziehungsweise braucht es etwas Phantasie; Realitätsanspruch erhebt das Buch ohnehin nicht – keine Tür macht „Klopf-Klopf“.
Stattdessen macht es durch die Vielzahl an Dingen grandiosen Spaß, die Geräusche nachzustellen und das Großküken konnte es irgendwann auswendig und hat es mit Freude selbst „vorgelesen“. Einfache Satzstrukturen, die Illustration etwas verfremdet, aber gut erkennbar, insgesamt ein Buch, das Spaß an Sprache vermittelt.
Dunja Schnabel – Hund, Katze, Maus….Haus!
Der Klassiker eines Reimbuchs. Drei Dinge, die thematisch in Zusammenhang stehen, werden auf einer Doppelseite gezeigt und benannt, bevor mit dem Wechsel auf die nächste Seite ein anderes Thema beginnt, der dort dargestellte Gegenstand aber über den Reim mit der letzten Seite in Verbindung steht. Trotz der gleichen Reihung gibt es am Ende sogar eine Auflösung.
Die Reime lassen sich irgendwann gut von den Kindern erraten – aktiver Anteil macht einfach Spaß. Das Buch leitet über zu sprachstruktureller Bewusstheit und ist dank der ansprechenden Zeichnungen wirklich angenehm zu betrachten.
Nathalie Choux – Mein erstes Buch zur Guten Nacht
Ein Klassiker: Schiebeelemente zum Mitmachen, wenig Gegenstände und Tiere zum Benennen auf einer Seite. Auf der jeweils gegenüberliegenden wird eine Szene dargestellt, die das Thema der Seite aufgreift.
Auf das interaktive Element wird jeweils mit einer Frage hingewiesen, die die Kinder rasch selbst beantworten können. Schön, um Interesse am Medium Buch zu entwickeln und die Aufmerksamkeit stabil zu halten.
Der Bilderbuchmarkt ist groß und es kommen ständig neue Bücher hinzu, die auch kleine Kinder schon begeistern können. Vor allem, wenn die erwachsenen Mitleser sich auf diese Welt einlassen und sich gemeinsam mit den Kindern auf Erkundungstour durch diese sehr einfachen Buchwelten begeben. Ein wenig Fantasie ist manchmal nötig – über die Bilder hinaus sprechen und immer wieder darauf hinweisen, wie die Bücher sich auf die reale Welt beziehen. Um die ersten Wörter gemeinsame Geschichten spinnen und eine schöne Zeit gemeinsam verbringen.
Und auch wenn Wiederholungen für uns große Leser eher öde sind: Kleine Kinder können sich die Buchwelt erst so richtig erschließen, wenn sie sie immer und immer wieder erleben. Auch hier ist Geduld gefragt – und es schadet nicht, wenn die Bilderbücher auch euch als Vorleser gut gefallen.